Hubsi, unser Häuslbauer,
dachte sich, er wär’ ein Schlauer,
und versprach seiner Susanne
eine neue Badewanne.
„Richtig groß sollte sie sein.
Zu zweit sitzt sich’s da drin so fein!“,
sprach Susanne ganz kokett.
Das fand auch der Hubsi nett.
Ein fetter Whirlpool musste her,
vom Internet, das wusste er.
Minuten später, kurz und bündig,
wurde er bei Google fündig.
Er sprach: „Ein super Onlinewannenkauf!
Da pack ich auch noch Fliesen drauf!
Sehr flott geht das, ganz ohne Frage.
Lieferzeit? Nur sieben Tage!
Davor reiß ich die alte raus.
Dann geht sich’s zeitlich prima aus!“
Ein starker Helfer für den Plan
war Hubsis Kumpel Jonathan.
Als Erstes schlugen sie ganz munter
die Fliesen von der Wand herunter.
Doch war Susanne davon nicht erbaut.
Die ganze Bude war versaut!
Alles bedeckte eine dichte,
grässlich graue Baustaubschichte.
Ups … das war dem Hubsi peinlich,
war hier doch alles stets so reinlich.
Kleinlaut zog er gleich darauf
eine Baustaubschleuse auf.
Von nun an lief es wie geschmiert,
das halbe Bad wurd’ abmontiert.
Schon war die eine Woche um –
ausständig blieb die Lieferung.
Verwundert rief der Hubsi dann
bei der Onlinefirma an
und hörte stundenlang die harten,
gemeinen Worte: Bitte warten!
Da rührte sich doch noch eine Dame:
„Ich nix velstehen! Wie wal Name?“
„Hier sind Hubert und Susanne,
doch wo bleibt unsre Badewanne?“
Aha, die Wanne lag – Gott soll sie selig haben –
auf dem Meeresgrund, im Marianengraben.
Jetzt hieß es also: nicht verzagen!
Neulieferung in vierzehn Tagen.
Inzwischen musste unser Paar
zur Sauberkeit von Haut und Haar
drei Wochen lang als Duschtouristen
in der Nachbarschaft ihr Körperpflegeleben fristen.
Was hier und jetzt noch helfen mag?
Das Hallenbad! Ein Wohlfühltag!
Gedacht, getan: Tiefenentspannt
und verwöhnt von Meisterhand
lag Hubsi im Massagesalon –
da bimmelte das Telefon.
„Übellaschung, liebel Mann!
Vol del Tül steht Badewann!“
„So ein Mist!“, der Hubsi fluchte,
als er sich ein Handtuch suchte,
verärgert in sein Auto sauste
und wutentbrannt nach Hause brauste.
Von unterwegs rief er sodann
gleich wieder Kumpel Jonny an.
Der aber sprach: „Es tut mir leid,
heute hab ich keine Zeit.“
Auch egal! Was soll’s. Naja –
wenigstens war die Wanne da.
Von nun an stand das dicke Trumm
drei Tage lang im Hof herum.
Dann endlich war Jonny zur Stelle
und die beiden trugen schnelle
das Ding zur Badezimmertür hinein …
… oder auch nicht. Was war das? Nein!
Sie pressten, quetschten, drückten, schoben,
zogen, drehten, schubsten, hoben –
es war des Teufels Freudenfest:
Die Wanne saß im Türstock fest.
„Das darf … das kann … das ist nicht wahr!“
Der Hubsi krächzte sonderbar.
Und zu Susannes größtem Jammer
holte er den Vorschlaghammer.
Mit Wucht und Wut und Flucherei’n
hieb er auf den Türstock ein.
Der gab nach – sei’s wie auch immer –,
die Wanne fiel ins Badezimmer.
Uff! Das hatten sie geschafft!
Und mit vereinter, letzter Kraft
stellten sie die Wanne auf
mit Armatur und allem drauf.
Schließlich war alles angeschlossen,
die beiden ließen unverdrossen
Wasser in die Wanne laufen,
da hörte man den Hubsi schnaufen:
„Hörst du das? Was knarzt da so?“
Es folgte eine Sondershow:
Ein Ruck,
ein Zuck,
ein Schrei, ein geller,
ab durch den Boden in den Keller
ging es mit Hubsi und der Wanne!
Schreckensbleich stand die Susanne
neben Jon (der bebte noch)
und starrte auf das Riesenloch.
…
Nach einer Woche Krankenhaus
durfte der Hubsi dann nach Haus
und sah – welch eine Zaubertat:
Hier war ein neues Wohlfühlbad!
Das war das Ende des Malheurs:
ein Wunderwerk des HSH-Installatörs.